[Archiv] Gordon's Music Learning Theory: Durch Hören zum Verstehen

Die Frage, wie Musik im günstigsten Fall gelernt werden kann, stellt sich seit ihrer Entstehung. Dieser Frage nachgehend entwickelte Edwin E. Gordon in über 50 Jahren der Forschung und Unterrichtspraxis seine Music Learning Theory. Sie bietet Hintergrundwissen zum musikalischen Lernen an, welches eine fruchtbare Reflexion bestehender Unterrichtsmethoden ermöglicht und neue unterrichtspraktische Perspektiven eröffnet. Prozesse, die dem Erlernen der Muttersprache gleichen: Aus ersten Nachahmungsversuchen erwächst ein eigener musikalischer Wortschatz, zunächst hörend, später singend. Das Prinzip „Sound before Sign“ eröffnet Wege für eine hörende und klingende Auseinandersetzung mit einem musikalischen Phänomen, bevor es lesend in der Notation erkannt wird. Dies schärft die innere Klangvorstellung und schafft Raum für „Audiation“: Dieser Kernbegriff der Lerntheorie Gordons meint die Fähigkeit, Musik zu hören und in ihrer musikimmanenten Struktur zu verstehen, auch wenn sie nicht oder nicht mehr physikalisch erklingt (Edwin E. Gordon, Learning Sequences in Musik, S. 361).

Die Entwicklung der Audiationsfähigkeit umfasst rhythmische und tonale Inhalte sowie Artikulation, Intonation, Phrasierung oder musikalische Gestaltung. Durch vielfältige musikalische Anregungen kann das natürlich vorhandene musikalische Potenzial eines Menschen positiv beeinflusst werden. Bei der Arbeit in Anlehnung an die Music Learning Theory wird dieses Wissen im Unterricht mit allen Altersstufen angewandt. Ziel der Music Learning Theory ist es, Menschen durch einen stufenweise aufbauenden Prozess zu eigenständigem innermusikalischem Denken und Handeln zu führen.

Dieses Basisseminar in enger Zusammenarbeit mit der Gordon Gesellschaft Deutschland e.V. eröffnet in vielfältigen Praxisbeispielen einen ersten Einblick, wie man die Prinzipien der Music Learning Theory in die eigene Unterrichtspraxis kreativ einbinden kann. Den Teilnehmer*innen wird anhand von motivierenden Spielideen und aufeinander aufbauenden Unterrichtssequenzen aufgezeigt, wie musikalisches Lernen im Sinne Gordons gestaltet werden kann.

Themen:

  • Inspirationen für einen an natürlichen Lernprozessen orientierten Musikunterricht
  • Einführung in die Grundlagen der vorbereitenden Audiation und Audiation in der Musiklerntheorie Edwin E. Gordons
  • Hören – Erkennen – Lesen – Musizieren: die Lernstufen im Überblick
  • Aufbau eines vielfältigen Sing- und Bewegungsrepertoires als Grundlage für elementares musikalisches Lernen
  • funktionsbezogene relative Solmisation & Gordons Rhythmussprache
  • Rudolph von Labans Bewegungstheorie als Tool für die Entwicklung metrisch-rhythmischer Fertigkeiten
  • Praxisbeispiele, Unterrichts- und Spielideen

Zielgruppe:
Das Seminar richtet sich an alle, die in instrumental-, vokal- oder elementarpädagogischen Tätigkeitsfeldern arbeiten: Lehrkräfte an Musikschulen und im freien Beruf, Chorleiter*innen, Orchester- und Ensembleleiter*innen, Musiklehrer*innen allgemeinbildender Schulen, Kolleg*innen in der vorschulischen musikalischen Erziehung und weitere Interessent*innen. Aufbauend auf das Basisseminar kann die dreiphasige berufsbegleitende Fortbildung zu Gordon‘s Music Learning Theory (ab Januar 2022) besucht werden.

Zusätzliche Informationen:

Kosten:
Teilnahmebeitrag 260,00 €
Vollpension im Zweibettzimmer 126,00 €
Vollpension im Einzelzimmer 156,00 €

Startdatum und Uhrzeit
21.10.2021, 00:00
Enddatum und Uhrzeit
24.10.2021, 00:00
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Leitung:

Sigrid Reich
Dozentin der Bundesakademie

Sachbearbeiterin:
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