Am 19. November wurde der neu erbaute Konzertsaal der generalsanierten Bundesakademie für musikalische Jugendbildung offiziell eröffnet. Elke Ferner, Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, unterstrich den hohen Stellenwert der musikalischen Jugendbildung, auch angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen. Die Bundesakademie in Trossingen bietet ein deutschlandweit einmaliges Spektrum an musikpädagogischer Weiterbildung.
Der Bau der Bundesakademie für musikalische Jugendbildung in Trossingen wurde seit 2010 während des laufenden Lehrgangsbetriebs generalsaniert und erweitert, was mit 12,5 Mio. € aus Bundes- und Landesmitteln finanziert wurde. Die Bundesakademie Trossingen ist auf musikpädagogische Weiterbildung spezialisiert. Hier können alle, die Kinder und Jugendliche in Musik unterrichten - von MusikschullehrerInnen über ChorleiterInnen und DirigentInnen bis hin zu ErzieherInnen - sich fortbilden und erhalten praktische Unterstützung für die aktuellen Aufgabenstellungen. Dabei greift die Bundesakademie gesellschaftliche Trends wie Partizipation, Gendersensibilität, Inklusion oder Migration auf. Ein weiterer Schwerpunkt im Jahresplan 2016 ist das intergenerative Musizieren, also das Miteinander von Jung und Alt.
Im Grußwort der neuen Imagebroschüre betont Manuela Schwesig, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die Bedeutung der bundesweit wirkenden Weiterbildungs¬einrichtung: „Kulturelle Bildung hat für Kinder und Jugendliche einen unschätzbaren Wert. Wer gemeinsam musiziert, erlernt eine Sprache, die Grenzen überschreiten, Toleranz und Neugier wecken kann. Diese Fähigkeiten brauchen wir in einer immer komplexer werdenden Gesellschaft. Die Bundesakademie Trossingen erfüllt in diesem Feld seit Jahrzehnten eine einzigartige Funktion für Deutschland. Sie ist die einzige Einrichtung des Landes, die ausschließlich auf das Wirken und die Wirksamkeit von Musik in den unterschiedlichen Bereichen fokussiert ist.“
Der neue Konzertsaal bietet zusammen mit dem angrenzenden vergrößerten und zentral gelegenen Foyer ideale Bedingungen für große Ensembles wie die Auswahlensembles des Bundes und der Länder, Kongresse oder Symposien. Die Räume der Bundesakademie sind speziell für den Instrumental- und Vokalunterricht, für Orchester- und Chorarbeit, für Seminare und Workshops, aber auch für Arbeitstagungen und Konferenzen ausgestattet. Bei der Sanierung der Räume wurde besonderen Wert auf akustisch differenzierte Raumkonzepte gelegt. Alle sind mit modernster Medientechnik ausgestattet. Hinzu kommt ein zentrales Tonstudio mit Anbindung an den Konzertsaal und sämtliche Probenräume. Hell und im Grünen gelegen – die
modernisierten Seminarräume und Zimmer laden zum Musizieren und Lernen ein. Großzügig arrangierte Ausstellungen oder auf die Sitzecken verteilte Gruppenarbeit finden im weitläufigen, lichten Foyer ausreichend Raum.
„Mit der umfassenden Sanierung und Modernisierung und dem Neubau des Konzertsaals haben wir einen großen Schritt in die Zukunft getan. TeilnehmerInnen finden hier ideale Bedingungen zum Lernen, kollegialen Austausch und eine intensive Verknüpfung von Theorie und Praxis.“
René Schuh, Direktor der Bundesakademie für musikalische Jugendbildung
„In Trossingen werden gelingende Konzepte musikpädagogischer Praxis erprobt und realisiert. Wir schätzen die hohe Professionalität, mit der sie das breite Spektrum von der musikalischen Frühförderung bis zur Spitzenförderung bedient. Auch das längst anerkannte System für die Amateurmusikausbildung wurde hier entwickelt und über die Bundesakademie bundesweit verankert und weiterhin professionell gestaltet.“
Landesministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg
„Die Bundesakademie für musikalische Jugendbildung in Trossingen ist in Fragen der Qualifizierung von Fach- und Führungskräften die zentrale Anlaufstelle für die Musikverbände. Sie genießt damit einen bundesweit hervorragenden Ruf und trägt so zum Renommee des Musiklands Baden-Württemberg bei.“
Kunststaatssekretär Jürgen Walter
Generalsanierung und Neubau
November 2010 bis November 2015
Kosten der gesamten Baumaßnahme: 12,57 Mio. €
(davon 8,7 Mio € aus dem Bundesfamilienministerium, 200.00 € vom Land Baden-Württemberg und 370.000 € von der Stadt Trossingen sowie aus Fördermitteln des Bundes)
Architekt: KTL Architekten Rottweil
Kunst am Bau: Martin Pfeifle, Düsseldorf